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Florida 2005

 TAG 1 - ANKUNFT IN FORT MYERS


Von Fort Myers nach Bonita Springs
Samstag, 07. Mai 2005. Gegen 7:15 schleppten wir unsere beiden schweren Koffer die Treppe hinunter, die mit Reisegepäck für mindestens 2 Wochen gefüllt waren. Unsere Planung sah vor, dass wir in dem Haus, das wir nach der Hälfte des Urlaubs beziehen sollten, erst einmal die Waschmaschinen anschmeißen wollten. Aber dazu später mehr. Um kurz nach 8 trafen wir uns am Flughafen, und damit begann das "Abenteuer Florida" für Nici, Steffi, Chrischen und Christian.

Und dieses begann auch direkt an Ort und Stelle, noch vor dem eigentlichen Einchecken am LTU-Schalter. Dort erwartete uns erst einmal ein Sicherheitsbeamter, der unsere Reisepässe kontrollierte und uns mit Fragen über unser Gepäck bombadierte. Es schien ihn zu interessieren, ob wir unsere Koffer alleine gepackt hätten, wo wir diese in der letzten Nacht aufbewahrt hatten und ob diese seitdem unbeaufsichtigt gewesen wären. Und dann kam die Frage nach unseren elektrischen Geräten samt passenden Ladegeräten. Puh! Digitalkamera mit Ladegerät, Camcorder mit Ladegerät, MP3-Player mit Ladegerät, Pocket PC mit Ladegerät... ach ja, 2 Handys waren auch noch dabei. Und deren Ladegerät. Die Größe des Pocket PCs schien ihn nicht zu beindrucken, sodass er ihn nicht sehen wollten. Danach bekamen wir noch einen kleinen Aufkleber auf unsere Reisepässe und durften weiter zum Check-In.

Leider mussten wir dort kurz warten, und da den dort herum schlendernden weiteren Beamten wohl gerade langweilig war, baten sie uns direkt mal mit unseren großen Koffern in einen abgeschirmten Bereich, wo wir diese öffnen durften. Nach den obligatorischen Fragen zu Feuerzeug, Nagelschere und anderen bösen Gegenständen tastete er noch ein wenig den Rand des Koffers ab und ließ uns dann wieder gehen und wir durften dann auch endlich einchecken.

Danach folgten noch anderthalb Stunden Wartezeit, die wir bei Kaffee, Kakao, Brezeln und Baguette verbrachten. Quasi unsere Henkersmahlzeit in Deutschland. Und dann ging es mit unserem Handgepäck durch die Kontrollen. Durch die erste. Dann durch die zweite. Und dann - ja - die dritte. Bei dieser schnappte sich plötzlich einer der beiden anwesenden Sicherheitsbeamten Christians Handy und hielt es seinem Kollegen hin: "Wie wär's denn damit?" Hä? Damit wofür? Geeignet zum Anruf einer neuen 0190-N
ummer? Zum Transport einer Rakete? Zur genauen Inspektion per neu entwickeltem Hammerverfahren? "Och nö, kein Siemens!" Puh! Die beiden waren nur auf der Suche nach einem neuen Handy für ihn, da sein Vertrag bald auslief. Aber der wollte lieber Nokia. Und so ging das Handy zurück an seinen Besitzer. Und nach weiteren 30 Minuten Warterei konnten wir dann endlich in den Flieger einsteigen.

Pünktlich um 10:30 ging es dann auch schon auf die Startbahn und ab Richtung Amerika. Der Flug war nicht ganz ausgebucht, sodass wir neben uns direkt 2 freie Plätze hatten, auf denen wir uns ein wenig breit machen konnten. Doch auch so können 10 1/2 Stunden Flug ganz schön lang sein! Gut, dass wir zwischendurch mit 2 Mahlzeiten, Getränken, 2 Filmen, zollfreier Ware und dem Ausfüllen der Einreisepapiere unterhalten wurden. Letzteres schien nicht so einfach zu sein, denn einige Leute benötigten bis zu 3. Versuche, bis alles korrekt ausgefüllt war - direkte Mitreisende nicht ausgeschlossen. Irgendwann war es dann aber geschafft und wir konnten um 15:00 Ortszeit Florida auf dem Flughafen von Fort Myers landen.

Endlich amerikanischen Boden unter unseren Füßen durfen wir uns erst einmal in eine lange Schlange in einem schlecht klimatisierten Raum einreihen, in der wir dann auch eine ganze Stunde warteten, bis uns einer der anwesenden Immigration-Officer zu sich winkte, um unsere Einreisepapiere zu überprüfen. Dieser war entgegen unserer Erwartungen aber sehr freundlich und bettete die Fragen nach unseren Absichten in Amerika und unserem mitgebrachten Bargeld in ein freundliches Gespräch ein. Darüber hinaus war er noch ein wenig verwirrt und kritzelte fröhlich auf unseren Einreisepapieren herum, schrieb einen Namen an die falsche Stelle, strich ihn danach wieder durch. Da fragten wir uns, warum da vorher so ein Aufstand drum gemacht wurde, dass auch ja alles akkurat ausgefüllt wird. Nun gut. Wir durften dann noch unsere Fingerabdrücke und ein schnelles Foto hinterlassen, und dann hieß es "Welcome
to the USA!
"

Der Zollinspektor warf dann auch nur noch einen kurzen Blick auf unsere Zollpapiere sowie unsere Koffer und kurz darauf standen wir dann in der prallen Sonne Floridas. Dort war unsere nächste Aufgabe dann erst einmal, den Schalter von Alamo zu finden, doch der im Flughafen erwies sich als geschlossen, und so setzten wir uns ins Alamo-Shuttle, das uns zum Alamo-Gebäude direkt neben den Mietwagen brachte. Dort erwartete uns aber schon die nächste Schlange, und so verbrachten wir auch hier 45 Minuten mit Warten. Die Frau am Schalter schien irgendwie auch nicht den besten Tag erwischt zu haben und wirkte schon ein wenig genervt, besonders als wir uns alle vier als Fahrer eintragen lassen wollten. Aber wenigstens hat sie nicht wie bei unserem Vorgänger versucht, uns eine zusätzliche Haftpflichtversicherung zu verkaufen. Und dann durften wir raus auf den Parkplatz in die Abteilung "Minivan", um uns einen davon auszusuchen.

Was gar nicht so einfach war! Welchem nehmen, wenn man mit dem Automarken nicht so wirklich vertraut ist? Wir haben es dann an der Farbe und an der Lage des Zigarettenanzünders festgemacht, und so fiel unsere Wahl auf einen goldenen "Chevrolet Venture". Nach Umklappen der überflüssigen letzten Sitzbank passten unsere Koffer alle nebeneinander in den Kofferraum, und auch die Installation der mitgebrachten GPS-Navigation klappte problemlos. Nach kurzem Vertrautmachen mit den vielen Knöpfen und besonders der Automatik-Schaltung, setzten wir uns dann endlich in Bewegung.

Das Fahren auf amerikanischen Straßen erwies sich als - normal. Nicht wirklich anders als bei uns, nur die Sache mit dem bei Rot rechts abbiegen kam uns am Anfang ein bisschen suspekt vor, und wir haben erst einmal geschaut, ob andere das wirklich auch so machen, bevor wir uns selber getraut haben. Die Navigation führte uns ohne Umwege zu unserem ersten Hotel, Trianon Bonita Bay, das wir schon von Deutschland aus für 2 Nächte gebucht hatten. So konnten wir uns bald erschöpft auf d
ie Betten fallen lassen. Doch obwohl es ja mittlerweile schon Mitternacht in Deutschland war, und wir nun schon seit 18 Stunden auf den Beinen, fühlten wir uns noch nicht so wirklich müde. Dazu war es wohl einfach noch viel zu hell draußen.

Als es dann so langsam dunkel wurde, rafften wir uns noch einmal auf, um unser erstes Dinner zu uns zu nehmen. Dazu schlenderten wir ein wenig in der an das Hotel grenzenden Galerie und landeten schließlich im "Silverspoon Cafe", wo wir uns noch einen Burger gönnten. Unsere Kellnerin frage uns irgendwann "Where're you from?", und als wir dann mit "Germany" antworteten, entgegnete sie: "Ja, ich auch. Aus Wiesbaden." Na toll! Da freut man sich auf die erste intensive Kommunikation mit einem Landsmann (oder -frau) und gerät direkt an eine Ausländerin! Sie hat uns dann noch einige Tipps gegeben, was wir unbedingt sehen und wo wir unbedingt essen gehen müssten. Dann hat sie uns noch 2 Getränke gebracht, was wir zu diesem Zeitpunkt noch als patriotische Geste interpretierten. Wie wir später feststellen mussten, nennt sich das Refill und ist in Amerika fast überall so üblich. Und dann brachte sie uns noch unaufgefordert unsere Rechnung, was auch eine sehr schöne amerikanische Eigenart ist, da man sich so das in vielen anderen Ländern übliche Betteln nach dieser erspart. Unser "Tip" war dann auch angemessen, und so machten wir uns gesättigt und mit einigen von ihren Tipps reicher wieder auf ins Hotel, wo wir uns dann nach einem 22-Stunden-Tag ins Bett legten.

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